Hyperkyphose und Hyperlordose bei Kindern und Jugendlichen

Die Hyperkyphose (Rundrücken) ist gekennzeichnet durch eine zu starke Ausprägung der oberen Wirbelsäulenkrümmung im seitlichen Profil.

Häufigste Erkrankung, die das Tragen einer Kyphosen-Rumpforthese indiziert, ist der Morbus Scheuermann (Adoleszenskyphose). Er bewirkt eine retardierte (verzögerte) Knochenreifung im vorderen Wirbelbereich der Brustwirbelsäule und führt unbehandelt zur Verformung der Wirbelkörper mit Ausbildung einer Hyperkyphose.

Geringe Aktivität, mangelnde sportliche Betätigung und häufiges Sitzen bei haltungsschwachen Jugendlichen können ebenso zu einem behandlungsbedürftigen Rundrücken führen. Die Hyperkyphose tritt häufig in Verbindung mit einer Hyperlordose (Hohlkreuz) auf.

Die Kyphosen–Rumpforthese bewirkt eine Aufrichtung des Beckens und somit eine Verringerung der Lordose, im Brustwirbel- und Schulterbereich eine aktive oder durch Korrekturpelotte und Reklinationsbügel unterstützte Reduzierung der Kyphose auf einen physiologischen Winkelwert nach Stagnara.

Die Korrekturwirkung der Rumpforthese

 

So werden bei der Therapie des Morbus Scheuermann die Wirbelkörper bis zur Ausreifung entlastet und nicht deformiert; bei einer Haltungsschwäche die Muskeln und Sehnen so gedehnt, dass Sie wieder ins Gleichgewicht kommen. Zur Funktionskontrolle und Motivation ist eine Röntgenaufnahme von der Seite mit Orthese notwendig. Sie zeigt den Effekt des Korsetts auf die Wirbelsäule.

Behandlungsergebnis

 

Das Korsett sollte so häufig wie möglich getragen werden. Falls bei sportlicher Betätigung und Physiotherapie nicht anders möglich, kann es weggelassen werden. Für die Körperhygiene wird das Korsett selbstverständlich abgelegt.

Da sich der Rundrücken besonders bei sitzender Haltung verstärkt, ist das Tragen der Orthese gerade in der Schule, am Ausbildungs- oder Arbeitsplatz sehr wichtig. Auch wenn dies zunächst große Überwindung kostet.

Reduzierung der Hyperlordose